Die Beelitzer Heilstätten

Beelitzer Heilstätten

Tagesfahrt zu einem verlorenen Ort

Die Beelitz-Heilstätten liegen ca. 190 km östlich von Braunschweig und etwa 50 km süd-westlich von Berlin.
Sie waren ein mustergültiger Betrieb, in dem die Landesversicherungsanstalt Berlin von 1898 bis 1930 eine Tuberkulose-Klinik betrieb. Es war der Kampf gegen eine verheerende Krankheit, die vor allem aufgrund der katastrophalen hygienischen Zustände in den Berliner Mietskasernen immer mehr um sich griff und außer Kontrolle zu geraten drohte – allein im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts ging bereits jeder dritte Todesfall auf Tuberkulose zurück. Und so entstand mit den Beelitz-Heilstätten im Laufe der Jahre ein moderner Klinik-Komplex mit bis zu 1200 Betten, eigenen Waschhäusern und einem Heizhaus, sogar ein Badehaus und eine klinikeigene Kirche gab es.
Dann brach der Erste Weltkrieg aus, und das Militär zweckentfremdete die Einrichtungen als Lazarett für verwundetet Soldaten – mehr als 12.500 Mann sollen bis Kriegsende hier versorgt worden sein, die Dunkelziffer der Toten ist unbekannt. Doch dunklere Zeiten kündigten sich bereits an, als das Gebiet nach dem Zweiten Weltkrieg zum militärischen Sperrgebiet erklärt und von der Sowjetarmee besetzt wurde. Bis 1994 galt der Komplex als das größte Militärhospital der sowjetischen/russischen Armee im Ausland … dann begann der Verfall …
Doch so schaurig die Vergangenheit der Beelitzer Heilstätten ist – die Realität ist mittlerweile zumindest teilweise eine andere. Nach Jahren des Grusel-Tourismus setzt man sich in Beelitz dafür ein, den Heilstätten den Grusel-Stempel abzuwischen und ihnen ein sanfteres Image zu verpassen. So wurde das Gelände im Jahr 2015 durch einen Baumkronenpfad touristisch erschlossen. Er ist 700m lang, bis zu 23m hoch und überquert die mit Bäumen bewachsene Ruine des 1945 ausgebrannten Gebäudes B IV – es wurde auch „Das Alpenhaus“ genannt. Ein Zugang erfolgt auf 21m Höhe von der dritten Plattform des 40m hohen Aussichtsturms, dessen oberste Plattform auf 36m Höhe liegt. Ein zweiter Zugang befindet sich neben dem Alpenhaus. Ein barrierefreier Zugang zum Pfad erfolgt vom Turm aus mit einem Aufzug. Spannend ist dabei die einzigartige Architektur, ein Ensemble von 60 Gebäuden vom Anfang des 20. Jahrhundert, als auch der Blick auf die historischen Gartenanlagen. Entlang des Weges sind Informationstafeln zum gesamten Gelände, das als größtes Flächendenkmal Deutschlands gilt, angebracht. Das Gelände, mit 65 verschiedenen Baum- und Straucharten, erstreckt sich über rund 200 Hektar Gesamtfläche.
Im Mai 2016 begannen auf dem Gelände des ehemaligen Frauen-Sanatoriums Umbauarbeiten. Im Pavillon sowie im alten Küchen- und Wäschereigebäude hat ein Investor unter dem Namen Refugium Beelitz-Heilstätten in den denkmalgeschützten Gebäuden ein sogenanntes Creative Village installiert. Die Atelier- und Mietwohnungen sind ausschließlich für Kreativschaffende vorgesehen. Die ersten Wohnungen wurden 2017 bezugsfertig.
Mit diesem und allen anderen Bauprojekten ist Leben in den einst verlassenen Ort gekommen – und einen Besuch wert.

Preisbeispiel

Preis bei 45 Personen

ab 39,– € p. P.         

Individuelle Programmpunkte: Preis auf Anfrage

Programm

Busfahrt nach Beelitz

– Führung vor Ort zu Grundinformationen der Anlage.
– Spaziergang über den Baumwipfelpfad, anschließend eine kurze Fahrt zum Spargel- und Erlebnishof Kaistow.
– Hier gibt es ein Hofrestaurant mit regionaler Küche, eine Hofbäckerei, einen Hofladen sowie einen Marktplatz für Handwerkliches, für Pflanzen und Genuss-Spezialitäten.
– Rückfahrt
– Dieser Ausflug dauert (z.B. ab/an Braunschweig) ca. 11 Stunden.